Schuhfabrik Seifhennersdorf

Ehemalige Schuhfabrik Trumpf

Das Oberlausitzer Textildorf Seifhennersdorf ist bereits schon vor der Industrialisierung ein Zentrum der Schuhherstellung. Bis 1973 waren die Produktionsstätten der Schuhfabrik im Ort verteilt.
Infolge dessen wurde am 1.7.1973 mit dem ersten Spatenstich der Neubau einer zentralen Produktionsstätte begonnen Der VEB Trumpf Schuhfabrik Seifhennersdorf ist geboren.
1975 begann der Probebetrieb, die Produktion begann 1976.
Es ist gleichzeitig die modernste Schuhfabrik in der DDR und sticht im Produktionsranking sogar die Traditionsbetriebe aus Weißenfels aus. Doch die Fertigung für den eigenen Absatz endete schnell. 1977 geht die Trumpf-Schuhfabrik einen Lizenzvertrag mit dem westdeutschen Hersteller Salamander ein und übernimmt die Fertigung von Schuhen für den westlichen Absatzmarkt. Es folgt die Angliederung an den VEB Schuhfabrik Meißen. In dieser Zeit verlassen pro Jahr zirka 500.000 Paar Schuhe das Werk und das Unternehmen entwickelt sich mit 800 Arbeitnehmern zum größten Betrieb in der Region.
Am 1.1.1979 erfolgte die Ausgliederung aus dem VEB Meißner Schuhfabrik, 1983 kam dann auch die Ausgliederung von VEB Hausschuhe und Pantoffeln Berthelsdorf sowie der VEB „ Rolli “ Kinderschuhfabrik Neusalza Spremberg.

Mit der deutschen Wiedervereinigung wird der Betrieb in drei Teilunternehmen aufgespalten. Das Werk in Seifhennersdorf wird dabei stark reduziert. Nach dem Scheitern einer Übernahme durch Birkenstock ist das Ende der Schuhfabrik damit besiegelt. 1993 wird in der Folge die Liquidation der Trumpf-Schuhfabrik GmbH eingereicht, 1998 die Marke aus dem Handelsregister gelöscht. Übrig blieb der Gewerbestandort. In den ehemaligen Fertigungshallen haben sich teilweise neue Betriebe eingemietet, andere Teile wurden zurückgebaut, das ehemalige Verwaltungsgebäude mit Großkantine und einem Wandmosaik von Hector Tobar ist dagegen dem Verfall ausgesetzt. 
Somit war die Ära der Schuhfabrik Trumpf sowie der Schuherstellung in Seifhennersdorf beendet.